Serisada ist verschwunden, als das flüssige Silber ihr Stadtviertel überflossen hat. Damit gilt ihr Tod als hundertprozentig gewiss, denn das Silber ist der geheime Schrecken und das schmutzige Geheimnis hinter der glamourösen Fassade der Stadt. Das Silber wartet unten im Stadtkegel, um früher oder später alles aufzunehmen, was die Zivilisation von Waylhaghiri produziert. Prinz Zazamael ist seit jeher von Prinzessin Serisada besessen, weil nur sie für ihn ein gleichwertiges Gegenüber sein kann und keine Marionette – nur durch sie kann er den „wilden Wein“ erlangen und die große Fusion zur Verschmelzung von Traum und Realität herbeiführen. Die Nachricht vom Tod von Prinzessin Serisada führt dazu, dass er sich selbst und sein Königreich verkommen lässt. Serisada hat aber entgegen alle Wahrscheinlichkeit überlebt. Stockwerk für Stockwerk, Zivilisationsepoche für Zivilisationsepoche kämpft sie sich den Stadtkegel empor und schafft es schließß - lich, in Waylhaghiri eine Revolution auszulösen. Sie endet im Zweikampf mit Zazamael. Die Stadt geht in einer unkontrollierten großen Fusion unter und Sumerland und Waylhaghiri, Wirklichkeit und Traum, Natürlichkeit und Ästhetik verschmelzen zu einer untrennbaren Einheit. Beide Königskinder finden sich in einer menschenleeren Welt auf der anderen Seite des Silberspiegels wieder und entdecken dort, was aus all den Dingen und Leuten geworden ist, die im Lauf der Jahrhunderte in das flüssige Silber gestürzt sind. Die Entwicklungen in den beiden phantastischen Königreichen haben spürbare Auwirkungen auf unsere alltägliche Zivilisation, die ja nichts anderes als ein Zerrbild der dahinterliegenden eigentlichen Wirklichkeit ist. Ob spielende Kinderbanden in den Sommerferien oder eine vierzigjährige Single-Frau auf der Suche nach der einen großen Liebe – wir alle spüren die Wahrheit von Sumerland und Waylhaghiri tief in unserem Blut. Das Wissen um die dahinterliegende Wirklichkeit von Sumerland und Waylhaghiri liefert die Erklärung für Vieles in unserer Gesellschaft, das bei genauerer Betrachtung weniger selbstverständlich ist als eigentlich sogar ziemlich sonderbar.
Auch hier finde ich das Cover wieder sehr ansprechend und je länger man das ganze ansieht, desto mehr Details fallen einem auf, ich finde sowas wirklich wunderbar
Die Protagonisten sind die gleichen wie in Band 1 schon bekannt. Ich finde sie alle immer noch recht unsympathisch, was der Geschichte an sich aber keinen Abbruch tut. Bei diesem Band habe ich eher das Gefühl gehabt, das es mehr um die Prinzessin geht, als um den Prinzen, das war bei Band 1 genau anders herum, weswegen die Untertitel der Bücher eigentlich getauscht gehören.
Ich finde etwas schade das wir immer noch nicht wirklich mehr als Oberflächlichkeiten von der Erzählerin erfahren, hier hätte ich mir mehr gewünscht.
Diesmal kannte ich den Schreibstil schon und bin viel besser ins Buch gekommen. Es war wieder sehr spannend geschrieben jedoch hatte ich das Gefühl das in diesem Teil viel wiederholt wird, ich musste trotzdem wissen wie das ganze ausgeht.
Allgemein finde ich den zweiten Band etwas schwächer als den ersten, was ja eigentlich bei den meisten Reihen so ist. Ich finde es übrigens etwas schade, das der Klappentext des Buches schon sehr viel verrät, das mag ich nicht so, denn ich will die Geschichte selbst erleben.
Dr. Johannes Ulbricht, geb. 1970 in München, ist Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht und Justiziar des Bundesverbands der Veranstaltungswirtschaft. Vor der Sumerland-Duologie ist von ihm der Games-Roman „Der Spielemacher“ (CSW-Verlag, 2010) erschienen. Er lebt in Hamburg und verpasst kein Sisters-of-Mercy-Konzert.
Schreibstil 4/5
Charaktere 1/5
Spannung 4/5
Ende 4/5
Cover 5/5
Der zweite Band konnte mich nicht mehr ganz überzeugen, dennoch bin ich froh ihn gelesen zu haben, denn die Idee zur Geschichte finde ich super
3 von 5 Chibis