Buch von Laura Labas
Genre:Fantasy
Seiten: 320
Erschienen: 20.8.2016
Verlag: Drachenmond Verlag
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Klappentext:
"»Mein Körper sehnte sich nach Tod und Verwüstung. Ich ließ ihn gewähren.«
Nach dem grausamen Mord an ihrer Familie wird Alison Talbot von ihrer Tante zur Jägerin ausgebildet. Von nun an streift sie durch die Rayons und tötet Dämonen, die die Erde erobert und zerstört haben. Allein der Wunsch nach Vergeltung treibt sie an.
Eines nachts wird sie von Dämonen entführt und zu Dorian Ascia gebracht, König einer der 21 Dämonenstädte, der ihr ein einzigartiges Training anbietet. Obwohl Alison ihm misstraut, nimmt sie das Angebot an. Fortan wird sie von dem Dämon Gareth trainiert, der sie nicht nur in den Wahnsinn treibt, sondern sie auch an ihrem Weltbild zweifeln lässt. Je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto schwerer fällt es ihr, sich zwischen Rache und längst verloren geglaubten Gefühlen zu entscheiden."
Meine Meinung:
Die Welt wie wir sie kannten gibt es nicht mehr, sie wurde von Dämonen übernommen, die durch ein Tor aus einer anderen Dimension einfielen. In dem darauf folgenden Krieg wurde ein Großteil der Menschheit ausgerottet und der Rest versklavt. Alison, die Protagonistin, lebt mit ihrer Familie in Nordamerika, Kalifornien und aus ihrer Sicht wird auch der überwiegende Teil der Geschichte erzählt. Zwischendurch wechselt die Perspektive um die Einseitigkeit zu unterbrechen. An dieser Stelle wären mehr Informationen gut gewesen. Als junges Mädchen muss sie mit ansehen wie ihre Familie von Dämonen brutal abgeschlachtet wird und seitdem ist sie von Hass getrieben um ihre Angehörigen zu rächen und die Welt von Dämonen zu befreien. Zum Glück hat sie ihre Tante, die sie zum Killer ausbildet und nach deren Tod schließt sie sich der Gilde der Jäger an. Sie hatte eine kurze Beziehung mit Evan, Sohn des Anführers der Gilde, aber der beendete die Angelegenheit, weil Alison leider nichts als Rache im Kopf hat. Den Eindruck hatte ich auch und er wurde im weiteren Verlauf nur bestärkt, siehe Titel.
In jungen Jahren schon auf sich allein gestellt in so einer gefährlichen Welt, ständig auf der Jagd nach Dämonen, fängt sie sich ihr Essen mitunter selbst und schließt Autos kurz, da möchte man meinen sie würde ihren Verstand öfter gebrauchen. Hitzköpfig und engstirnig läuft sie durch die Gegend und überlebt eigentlich nur, weil sie Superkräfte hat. Warum lest ihr am besten selbst und ich möchte auch nicht näher auf den weiteren Handlungsverlauf eingehen. Zurück zu den Charakteren. Anstatt die fürs Überleben wichtige Strassenschläue, Gewieftheit und Geschick einzusetzen, werden alle von ihr provoziert und verprügelt. Leider befindet man sich die meiste Zeit auf dem Wissenstand von Alison und der ist nun mal beschränkt, darum langweilen die ständigen Prügeleien auch schnell und ihre Dummheit und Unfähigkeit nervte mich sehr. Sie verlangt nach Antworten, ist aber gleichzeitig zu jeglicher Kommunikation untauglich. Warum reden, wenn man seinem Gegenüber aufs Maul hauen kann?
Gareth, ein Dämon der sie gefangen hält, in Ketten legt und schlägt, ist dennoch heiß, weil er gut gebaut ist und nachdem er sie geschlagen hat, heilt er sie wieder, ja dann. Übrigens vampirmäßig mit seinem Blut. Von ihm erfährt man einstweilen nicht mehr. Allerdings lässt er und seine Familie den Verdacht aufkommen, dass Dämonen nicht nur böse sind. Das wieder rum wirft die Frage auf, wird Alison für all ihre Morde zur Rechenschaft gezogen? Bekommen wir ein Ende a la "I am Legend"? Es wäre zu schön um wahr zu sein. An dieser Stelle sollte ich das Trainingscamp erwähnen, sagen wir so, es hat mir nicht gefallen. Zum Schluss raus kommt noch eine weitere Spezies hinzu, d. h. eigentlich mehrere, im gefährlichen Wald taucht alles mögliche an Getier auf, erstere hätten einen interessanten Aspekt einbringen können, sind sie doch intelligent und hochentwickelt. Leider sind sie das nur in der Theorie, im Endeffekt wird wieder nur gekämpft und abgeschlachtet. Noch einmal kurz zusammengefasst, wir haben hier eine Dreieckskiste mit menschlichem Ex-Freund Evan, Dämon Gareth und Prota Alison. Twilight meets Charmed.
Der Schreibstil ist solide und das Buch lässt sich leicht und schnell lesen. Sehr gut gefallen hat mir die Erklärung der Dämonenherrschaft anhand des Puppentheaters.
Weniger Gezicke und Prügeleien, dafür eine neue Idee und ein außergewöhnlicher Hauptcharakter, das hätte ich mir gewünscht. Am Ende war ich froh, dass es vorbei war und ich habe keinerlei Interesse an einer Fortsetzung.