DIE MORDE DES HERRN ABC - Ein Agatha Christie-Adventure Game

Spiel-Meinung von Nicole Glücklich
Redaktionsmitglied The Baker Street Chronicle

Bereits im Februar 2016 erschien das (vermutlich vorerst letzte) PC-Adventure auf der Grundlage eines Agatha-Christie-Romans und unter der Lizenz von Agatha Christie Ltd. THE ABC MURDERS.

Nachdem bereits „Und dann gab‘s keines mehr“, „Mord im Orient-Express“, „Das Böse unter der Sonne“ sowie „Tod auf dem Nil“ (letzteres erschien nie in Deutschland) von JoWood als Adventure Games umgesetzt worden waren, erschien nun eine weitere bekannte Geschichte mit Hercule Poirot als Hauptfigur: „Die Morde des Herrn ABC“ (Original: The ABC Murders)

Statt auf realistische 3D-Darstellungen der Figuren und Umgebungen setzt dieses Spiel auf eine Art Comic-Stil

Obwohl gerade das von vielen Spielern bemängelt wird, finde ich persönlich, dass diese Umsetzung einen gewissen Charme hat. Der Spieler steuert natürlich den Detektiv Hercule Poirot (in der 3. Person – ein Perspektivenwechsel ist nicht möglich). Um das Spiel überhaupt in Gang zu bringen, ist (wie bei den meisten neuen PC-Spielen) ein Steam-Account erforderlich.

Im Gegensatz zu den älteren Spielen der Agatha-Christie-Reihe hat man sich bei den „ABC Murders“ leider nicht mehr die Mühe gemacht, das Spiel zu synchronisieren. Es gibt nur eine englische Tonspur, dazu können Untertitel in verschiedenen Sprachen, darunter natürlich auch Deutsch, eingeblendet werden. 

Bei Poirots französischem Akzent ist dies auch notwendig, wenn man der Handlung folgen möchte. Leider werden immer weniger Spiele synchronisiert, insofern ist dies nicht als spezieller Negativpunkt dieses Spiels zu werten.

Was jedoch auffällt, sind die Rätsel innerhalb dieses Adventure Games

Obwohl das Spiel erst ab 12 Jahren freigegeben ist (meiner Meinung nach lächerlich, wenn man überlegt, welche Kinofilme schon ab 12 Jahren freigegeben sind), sind die zu bewältigenden Rätsel ein Witz. Für den Handlungsverlauf des Spiels gibt es nur genau eine einzige Reihenfolge – nicht einmal mehr Gebäude muss man selbst finden, da Poirots treuer Begleiter Hastings stets vorweg läuft und einem alles zeigt. 

Die Schiebe- und Kombinationsrätsel sind ebenfalls so einfach, dass man nicht viel denken muss dabei. So bietet das Spiel mit sieben bis acht Stunden leider keine allzu lange Spieldauer – auch die Herausforderungen während des Spiels tendieren gegen Null.

Insgesamt steht dieses Spiel nach einer Vorlage von Agatha Christie weit hinter den Vorgängern zurück und konnte mich nicht wirklich überzeugen, weil es viel zu linear aufgebaut und rätseltechnisch zu wenig anspruchsvoll war. 

Sollte in Zukunft noch ein weiterer Teil der Reihe erscheinen, bleibt zu hoffen, dass dieser weniger statisch ist und dafür mehr Denkaufgaben beinhaltet, die wirklich eines Hercule Poirot würdig sind.

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nicht synchronisiert nur deutsch unterttitelt
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