DER GUTE BULLE - ZDF-Krimi mit Armin Rohde & Axel Prahl in den Hauptrollen

 © ZDF und Stephanie Kulbach

TV-Tipp / TV-Kritik von Hannah Weidthaus

DER GUTE BULLE ist Der Fernsehfilm der Woche am Montag (25.09.17) um 20:15 Uhr im ZDF

Als  die Hauptkommissare Milan Filipovic und Lola Karras, den suspendierten Kollegen Fredo Schulz (Armin Rohde) an der Nordsee aufsuchen, steht dieser gerade mit Wodka abgefüllt tief im Nordseewasser und trotzt der Flut (eine spektakuläre Szene ohne weiteren Sinn). Sie überreden Fredo mitzukommen: Eine Siebenjährige ist verschwunden und ein Papierschirmchen verbindet diesen Vermisstenfall mit zwei weiteren, in denen er ermittelte.

Ashley Bols ist nun das dritte vermisste Mädchen. Die beiden anderen konnte Schulz nicht retten. Sie wurden nie gefunden, aber Schulz ist überzeugt, dass sie tot sind. Er weiß auch, wer der Täter ist: Roland Bischoff (Axel Prahl).

Bischoff ist ein verklemmter, hochkrimineller, besitzergreifender, pädophiler Psychopath. Er hat Schulz nur ins Gesicht gelacht, als dieser ihn nach den beiden Mädchen fragte, von denen es als einzige Spur nur ein buntes Eisbecher-Papierschirmchen gab. Schulz schlug zu. Bischoff wurde freigesprochen, Schulz suspendiert. 

Und jetzt ist es wieder passiert, wieder ist ein Mädchen verschwunden. 

Ein neuer kaputter Ermittler betritt die TV-Bühne: Armin Rohde als Fredo Schulz. Stets bis in die letzte Pore mit Wodka oder anderem Hochprozentigem abgefüllt, geht er seiner festen Überzeugung nach, dass Roland Bischoff, der perfide Teufel sein muss. Weshalb Ermittlungen in andere Richtungen für ihn gar nicht erst in Frage kommen.

Auch wenn Armin Rohde, der auf die Darstellung grober Typen abonniert scheint, seine Rolle mit Bravour durchzieht und in Axel Prahl als widerlichem Psychopathen einen ebenbürtigen Gegenpart gefunden hat, nervt es einfach, dass den Drehbuchschreiben nichts mehr zum Thema Ermittler einfällt, als alkoholzerfressene kaputte Typen mit "schweren Familien-Schicksalen".

Die Geschichte nimmt ein paar überraschende und durchaus spannende Wendungen, um dann in einem Fiasko zu enden, das jeglicher Realitätsnähe entbehrt.

Das Ermittler-Team um Rohde und Prahl hat's schwer, von dem Duo nicht an die Wand gespielt zu werden und dient eigentlich nur als Staffage der beiden, auch wenn Melika Foroutan als verhuscht hysterische Mutter des vermissten Mädchens ihr Bestes tut. 

Erfreulich, dass Axel Prahl hier einmal diabolisch negativ besetzt wurde und zeigen darf, dass er mehr als den komödiantischen Tatort-Kommissar Thiel in seinem Schauspielrepertoire vorzuweisen hat.

Von der ersten bis zur letzten Minuten realitätsfern, aber trotzdem spannend, machen Prahl & Rohde DER GUTE BULLE als Unterhaltung ohne Tiefgang sehenswert. Aber bitte keine weitere platte Serie daraus machen, dafür reicht's nicht.

Buch: Lars Becker
Schnitt: Eva Schnare
Kamera: Andreas Zickgraf
Musik: Hinrich Dageför & Stefan Wulff
Regie Lars Becker

Darsteller
Fredo Schulz - Armin Rohde 
Roland Bischoff - Axel Prahl 
Milan Filipovic -  Edin Hasanovic
Lola Karras - Nele Kiper
Melissa Bols - Melika Foroutan
Jimmy Olsen - Max Simonischek

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